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Liebe Gäste,
Aufgrund
von Nachforschungen des 'Office du Patrimoine Historique' des Kantons
Jura, ist das Alter dieser Mühle nicht mehr genau bestimmbar,
sicher sei sie aber vor 1700 gebaut worden.
Der Ostteil des Hauses (Bürozimmer und Schlafzimmer bzw. Gruppenraum)
wurde
später als der Rest des Hauses gebaut, was die andere Balkenlage und
auch die
heute innen liegende dicke Bruchsteinwand belegen (wann?).
Bis ca. 1931 hatte die Mühle ein oberschlächtiges Mühlrad von ca. 5m
Durchmesser.
Es war angeblich hauptsächlich aus Eisen. Es wurde damals durch die
noch heute
vorhandene (und im Rahmen des Umbaus auch total renovierte) Turbine
ersetzt,
welche leistungsfähiger war
(sie leistet ca. 6-7 PS).
1937 oder 1938 riss die Gabiare alle Wehreinrichtungen beim Eingang zum
Kanal
weg. Das heutige Wehr (das Wehr zum Rückstauen der Gabiare ist noch
erkenn-
bar) mit dem Wasserschieber wurde im Sommer 1938 neu gebaut, was auch
an der in
die Mauer eingemeisselten Jahreszahl erkennbar ist. Laut einem, der
noch dabei
half, war es ein sehr heisser Sommer.
Im Juli 1947 wurde hier im Haus das erste und für längere Zeit auch das einzige
Telefon von Envelier installiert. Die Mühle war noch bis 1970 als
Kundenmühle im Betrieb und wurde 1971 im Verzeichnis
der Eidgenössischen Getreideverwaltung (EGV) gestrichen. Auf dem
Mahlpodest
hängt eine perspektivische Zeichnug, die den damaligen Zustand
darstellt.
Daraus ist auch ersichtlich, dass es früher drei Mahlwerke
gegeben hatte. Die Position der anderen beiden kann man auf dem Boden des Podests sehen. Die zwei
Läufer (die sich drehenden oberen Mahlsteine) der zwei anderen
Mahlwerke sind
noch heute bei den 'Moulins de Tavannes' in Tavannes ausgestellt (von der
Strasse
aus sichtbar).
Der letzte Müller, Arnold Schaller, verkaufte die Mühle 1971 an Willy
Gubler, der sie am 30.10.1980 an mich (Alexander) weiterverkaufte.
Arnold
Schaller starb im Januar 1973 im Alter von nur 62 Jahren. Ein Sohn von ihm lebt noch heute im Haus gegenüber auf der anderen Strassenseite.
Der Umbau dauerte vom Sommer 1982 bis zum Sommer 1983. Damals brauchte
es schon einige Fantasie, sich das Haus fertig umgebaut
vorzustellen.
Dass es aber schlussendlich so schön wurde, wie wir alle es jetzt
benützen
können, ist nicht zuletzt ein Verdienst jener, die hier mit Freude
und viel
persönlichem Einsatz die Renovation ausführten.
Wir hoffen, dass dieser 'gute Geist' weiter in der Mühle erhalten
bleibt und
sich auf alle ihre Bewohner auswirkt.
Wir leben heute in Dänemark und sind dankbar, die Mühle in den guten Händen von Rita Vermeille und Jocelyne Ruffieux zu wissen.
Mit den besten Grüssen
Anna und Alexander
Mauthner
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